01.03.2019

Acht nackte Männer

Schwitzender Saunabesuch in Höchenschwand

Die Turnhalle war besetzt, eine Alternative sollte her. Da ist die Sauna in Höchenschwand eine altbekannte aber gern gesehene Idee. Folglich machten sich acht sportliche Turner des Turnvereins nackig, duschten und setzten sich in die Sauna. Das Durchschnittsalter auf den Holzbänken sank, Schweissperlen traten an die Oberfläche und der Geräuschpegel nahm leicht zu. Fast zum „Kindergartenausflug“ wurde das Ganze, als es nach dem ersten Gang unter die kalte Dusche ging. Plötzlich gackerte es nur so durch die Räumlichkeiten, dass sich die Herrschaften im Bademantel und mit der Klatschzeitung in der Hand den Kopf schütteln mussten. Die allgemeine Stimmung ging dabei nicht bergab. Dies zeichnete sich beim letzten Aufguss des Abends ab. Munter und mit dummen Sprüchen (auch von den Nicht-TV-Reihen) wurde die Musik für den Vorgang des Aufgiessens ausgewählt. Für ungeübte Saunierer ein spannender Vorgang. Nirvana war die Musikwahl und man konnte sich fragen, was wohl als nächstes kommen würde. Der Saunameister Gian-Claudio erklärte dann, welche drei Aufgüsse und Gerüche er zur Säuberung, zum Reinigen und wieder Auffüllen vorbereitet hat.

Los ging es also mit der Musik und dem Anzünden einer nach Thymian duftenden Kerze. Dazu wurde Wasser auf die heissen Steine gekippt und ein Eisball auf dem Ofen geschmolzen. Endlich kam auch das Gewedel des Tuches zum Einsatz. Der Meister schwang es elegant durch die Luft, traf gekonnterweise niemandem ins Gesicht und verbreitete die angenehmen Gerüche und heisse Luft direkt zu den Sauniererenden. Dass er schon zweimal Sauna-Schweizermeister war und sein Handwerk beherrscht, das merkte man. Bei einem kühlen Getränk und einer fettigen Stärkung klang man den Abend aus und zog entspannt zurück nach Koblenz. Fotos von den vielen Sixpacks und nackten Männern gibt es leider keine. 


Höchenschwand